Mit insgesamt 11 Titelgewinnen kehrten die SGaL-Leichtathleten von den Einzel-Kreismeisterschaften der U18 und der Frauen / Männer am 04.05.12 in Nordenham zurück. „Wahnsinn.“, so Trainer Gerold Christens erste Reaktion. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Großteil unserer Sportler noch in der U16 startberechtigt und gegen 2 Jahre ältere Gegner angetreten ist.“
Die weibliche Konkurrenz wurde vom SGaL-Team beherrscht. Bis auf den abschließenden 1500m-Lauf räumten die Ladys in Black und Hellblau alle Titel ab.
Schon in der ersten Disziplin trieben sie sich gemeinsam zu Bestleistungen. 5 Athletinnen landeten im Weitsprung über 4,50m. Mara Brunßen gewann den Wettkampf nach einer tollen Serie (4,60m, 4,59m, 4,55m) mit 4,63m. Denkbar knapp dahinter landeten Lana Draghinazzi (4,59m), Hannah Schneider (4,58m) und Luise Asmussen (4,54m). Außerhalb der Konkurrenz, weil aufgrund ihres noch jungen Alters nicht startberechtigt, verfehlte Kea Maaßen mit 4,56m nur knapp ihre persönliche Bestleistung.
Der SGaL-Wahnsinn setzte sich im 100m-Sprint fort. Hannah Schneider siegte bei starkem Gegenwind in sehr guten 13,1s vor Milena Tietjen (13,4s), Lana Draghinazzi (13,5s) und Luise Asmussen (13,5s). Hannah vor Milena hieß es auch im 200m-Sprint. Sah der Start der beiden alles andere als explosiv aus, zeigten die tollen Endzeiten (27,6s / 28,7s), dass beide die Windverhältnisse sehr gut eingeschätzt und ihre Kräfte optimal eingeteilt hatten.
Kraft aber auch sehr viel Technik waren im Kugelstoß gefragt. Außer Konkurrenz haute Kea Maaßen die Kugel auf 8,53m raus. Platz 1 der U18 errang Lana mit 7,55m, die auch im Diskuswurf (16,83m) nicht zu schlagen war . Zweite wurde hier Lara Disselhoff (16,16m), die zudem im Kugelstoßen (Platz 3 / 6,86m) und im Speerwurf (Platz 3 26,28m) ihr großes Potential in den Wurfdisziplinen zeigte.
Der Speerwurf war an diesem Tag aber eine Domäne der Familie Christen. Johanna steigerte ihre persönliche Bestleistung um mehr als 4 Meter und verwies mit 28,57m Mara Brunßen (27,89m) auf Platz 2. Die Frauen-Konkurrenz gewann Johannas Schwester Rebecca. Sie musste verletzungsbedingt auf weitere Starts verzichten, konnte aber als erfahrene Speerwerferin die SGaL-Athleten mit wertvollen Tipps und Korrekturen unterstützen. Unter den wachsamen Augen seiner Töchter gelang dann Gerold ein Wurf auf 39,20m – gleichbedeutend mit der Kreismeisterschaft der Männer M45.
Im Hochsprung erfüllte Mara Brunßen mit 1,48m erneut die LM-Qualinorm, scheiterte aber aufgrund des starken Gegenwinds am Kreisrekord von 1,56m. „Locker und elegant“, so nicht Gerolds sondern das Fazit von Michael Lühmanns Töchtern Rieke und Enja, die als begeisterte Zuschauer ein Gespür für Feinheiten bewiesen.
Wieder außer Konkurrenz aber nicht weniger erwähnenswert Kea Maaßen. Sie erfüllte mit 1,45m die LM-Qualinorm ihrer Altersklasse.
Philipp von Estorffs Meinung zu den nicht immer zeitgemäßen Begriffen der Leichtathletik: „Männliche Jugend – hört sich das alt an.“ Nicht alt aber dafür älter wahren die Konkurrenten Phlipps und seines SGaL-Teams. Ein bis 2 Jahre Altersunterschied bedeuteten in diesem Fall einen Kopf größer, breitere Schultern, mehr Kraft. Aber nicht mehr Technik. Deshalb setzte sich Philipp im Speerwurf mit 36,89m durch. Deshalb lieferte sich Jan-Gerrit Göbel ein spannendes Hochsprungduell mit Jan Kleinekathöfer, das „Bauch“-Springer Jan Gerrit mit fantastischen 1,50m für sich entschied. „Kopf“-Springer Jan nahm im Weitsprung jede Korrektur von Gerold dankbar an, verbesserte sich von Sprung zu Sprung und landete im 6. und letzten Versuch nach Wehdel erneut über 5 Meter (neue PB – 5,09m). In seinem Fahrwasser trug es Jan-Gerrit auf 4,70m.
Trotz noch nicht ganz auskurierter Sprunggelenksverletzung hatte Philipp schnelle Beine. Die starke ältere Konkurrenz spornte ihn an – mit 25,9s blieb er über 200m erstmalig unter 26s und er sprintete die 100m in 12,7s.
Paul Richter (13,1s – aber außer Konkurrenz wie Kea Maaßen), Jan (13,3s), Ibrahim Alzohery (13,4s) und Jan-Gerrit (13,4s) komplettierten das gute Sprint-Mannschaftsergebnis.
Großen Kampfgeist zeigte Christian Buhnke über die abschließende 1500m-Strecke. 5:16min waren das Resultat fleißiger Trainingsarbeit unter der Regie von Karl Spieler. Knapp geschlagen geben musste sich Ibrahim Alzohery mit 5:17,7s. Beide zusammen bilden ein hoffnungsvolles Mittel- und Langstrecken-Duo.
Den Schneid von den Jungs nicht abkaufen ließ sich Luise Asmussen, die in guten 6:05min finishte und vor allem durch Rundenkonstanz glänzte.
Am Rand: Kompliment der Stadt Nordenham für die sehr gepflegte Anlage und Danke an Doris Plewka und ihr KLV-Organisationsteam. Die SGaL muss und wird sich sicherlich im nächsten Jahr an der Organisation beteiligen.
hier geht es zum Bericht aus der NWZ…
Michael Lühmann