Mitte September trafen sich 17 Wanderfreunde und -freundinnen im Ahrtal im Landgasthof Weihs in Kreuzberg. Der Vorstand des Vereins SG akquinet Lemwerder, namentlich vor allem Thomas Henning hatten sich dieses Wanderwochenende auf dem „Rotweinwanderweg“ überlegt. Keiner der Teilnehmenden wusste nach der schlimmen Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021, wie es dort wohl sein würde. Im Landgasthof empfing uns ein herzensguter Herbergsvater, der sodann auch gleich sehr emotional von der Katastrophe erzählte. Eine erste Wanderung (7 km) zum Kreuzberg, mit – wie Übungsleiter Karl Spieler sagte – „ordentlicher Kniebreche“ = steiler Höhenweg, zeigte der Wandertruppe, was dort zu erwarten war. Unterwegs kamen wir leider in ein Gewitter, sodass es zügig zurück in die Unterkunft ging. Am zweiten Tag ging es bei recht sommerlichen Temperaturen wieder über den Kreuzberg nach Rech zum Weinfest. Die Weinkönigin war noch nicht zugegen, aber bereits eine Musikapelle, andere Wanderer und viele kulinarische Stände. Ein Gläschen Bier suchte der ein oder andere hier verzweifelt. Nach der Stärkung ging es weiter auf schönen Wegen in den Weinbergen nach Mayschoß, weiter nach Altenahr und über Altenburg zurück. Insgesamt 19 km haben doch die eine oder andere Schuhsohle zum Aufgeben gebracht. Am Sonntag folgte dann die letzte Wanderung von 13 km Länge nach Mayschoß. Auf den Wegen gab es einige Weinautomaten oder Weinstände, ein großes Highlight der Tour. Auch die Burgruine Are konnte bestiegen werden. Von oben herab auf den Wanderwegen sowie unten im Tal entdeckte die Gruppe immer wieder Zeitzeugnisse der Flutkatastrophe. Es ist immer noch gegenwärtig. Viele Gebäude sind noch zerstört und zeigen auf ihre Art und Weise die Flutschäden. Eine Bahnanbindung gibt es noch immer nicht, da 19 km Schieneninfrastruktur fehlen. Außerdem sind noch immer 19 Brücken nicht instandgesetzt. Viele renovierte Häuser markierten mit Schildern an den Hauswänden, wie hoch das Wasser dort 2021 stand.
Es war eine sehr schönes Wanderwochenende aber auch eine Bildungsreise, die die Teilnehmenden zum Nachdenken gebracht hat. Gut, dass wir uns dort einen Eindruck verschafft haben. Das Ahrtal ist auf jeden Fall geografisch und kulinarisch eine Reise wert und der Wiederaufbau äußerst unterstützenswert!
Bericht von Sarah Bruns
Foto: privat