
Malena Dietel startet sehr erfolgreich in Hamburg beim Ironman „3,8 Kilometer
Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer (Marathon) laufen und
liefert eine super Leistung..
Kurz vor dem geplanten Schwimmstart des Ironman in Hamburg zog ein schweres Gewitter
über die Hansestadt. Das Rennen begann mit 45 Minuten Verspätung.
Der Start zur Ironman-EM in Hamburg wurde aufgrund eines Unwetters verschoben. Das
Rennen der Profi-Frauen, die sich eigentlich um 6.15 Uhr auf die 3,8 Kilometer lange
Schwimmstrecke in Binnen- und Außenalster hätten beginnen sollen, wurden nach einer
Entscheidung der Organisatoren erst um 7.00 Uhr gestartet. Von der Verspätung betroffen
waren auch alle nachfolgenden Starts für die 3.000 Hobby-Triathleten und -Triathletinnen.
Für Malena fiel der Startschuss um 7:43:48 Uhr. Ihr Zielzeit war 12:52:19 Stunden 49. Platz
in ihrer AK und damit blieb sie unter ihrer Wunschergebnis von 13:00 Stunden!
Ihr Ergebnis in Zahlen und Zeiten:

Bericht von Malena:
Vorbereitung
-An die Startlinie meines größten sportlichen Abenteuers bin ich nach circa 7 Monaten sehr
intensiver Vorbereitungszeit gegangen (wöchentlicher Trainingsumfang ca. 14-20 Stunden),
neben Vollzeitjob schon eine große Herausforderung, die mir sehr viel Spaß bereitet hat
-schon seit fast 10 Jahren war der Gedanke einmal einen Ironman zu finishen, als großes
Ziel in meinem Kopf („wenn ich Mitte 30 bin, mach ich das…“), daher letztes Jahr im
September kurzerhand angemeldet für den Ironman Hamburg und im November dann
spezifisch mit dem Triathlontraining begonnen (nach München Marathon im Oktober)
-zu Beginn des Trainings hatte ich quasi keine Triathlonerfahrung vorzuweisen (in der
Jugend vor ca. 20 Jahren einige wenige Volkstriathlons mitgemacht)
Hatte zu Beginn entsprechend noch kein geeignetes Rennrad (auch keine großartigen
Rennraderfahrungen) und schwimmen (kraulen) konnte ich keine 50 Meter ohne nicht kurz
eine kleine Verschnaufpause zum Atmen einlegen zu müssen, von der richtigen Kraultechnik
ganz zu schweigen.
Wettkampftag
Wecker klingelte um 4 Uhr,
aufgrund eines erwarteten heftigen Unwetters am frühen Morgen wurde der Start von den
Offiziellen kurzfristig um ca. 40 Minuten nach hinten verlegt, das war ordentlich Nervenkitzel
am Morgen, da zunächst nicht klar war, wie sich aufgrund der Wetterverhältnisse
entschieden wird, zum Glück zog das Unwetter aber zügig wieder weg.
Dann aber pure Erleichterung, dass der Start „nur“ nach hinten verlegt, wird
Schwimmen:
-Schwimmen = 3,8km in der Alster, Start am Jungfernstieg, durch Binnenalster in die
Außenalster und Wendepunkt zurück, hatte mit einer Schwimmzeit von 1:30-1:50 Stunden
gerechnet, da ich vorab überhaupt nicht einschätzen konnte, wie es wohl über diese Strecke
im Freiwasser und mit so vielen Menschen neben mir laufen würde,
fühlte sich dann insgesamt sehr gut an, bei der Durchquerung der vorhandenen Brückentore
wurde es etwas hektisch und es gab auch mal einen versehentlichen Schlag auf den Kopf
oder auf die Beine, da es platzmäßig sehr eng wurde,
insgesamt war ich dann super zufrieden nach einer Zeit von 1:35:22 Stunden aus dem
Wasser steigen zu können
Rad:
180km (zwei ca. 90km lange Runden) lange Radstrecke: Westschleife entlang der
Speicherstadt, Elbphilharmonie, Landungsbrücken und Fischmarkt, dann Ostschleife durch
Industriegebiete bevor es an den Hauptdeich der Vier- und Marschlande ging, von dort aus
nach Bergedorf und dann über Reitbrook zurück in die Innenstadt,
insgesamt flache und landschaftlich sehr schöne Strecke, Sonne kam raus, nach 150km
einmal kurzer heftiger Regenschauer, dann wieder trocken,
Beine fühlten sich danach noch verhältnismäßig frisch an,
Insgesamt etwas konservativ angegangen, da ich wusste, dass das was am Ende am
meisten wehtun würde, nämlich der Marathon, unmittelbar bevorsteht
Gesamtzeit beim Radfahren: 6:35:39 Stunden
Gerechnet hatte ich mit ca. 7 Stunden auf dem Rad, also war ich auch hier sehr zufrieden
mit der Zeit
Laufen:
4 Laufrunden a ca. 10,5km, Streckenverlauf entlang des westlichen Alsterufers, durch die
Innenstadt, über Gänsemarkt und Jungfernstieg,
Erste Runde war zum reinkommen, Mitte zweite bis Mitte dritte Runde war der härteste Part,
die Schmerzen in den Beinen wurden mehr,
Spätestens nach der dritten Runde wusste ich dann aber, ich werde diesen Ironman finishen,
komme was wolle, selbst wenn ich gehen müsste, würde ich es zeitlich schaffen, da es für
die Einzeldisziplinen und auch in der Gesamtheit sogenannte Cut-off Zeiten gab (wenn man
außerhalb dieser vorgegebenen Zeiten liegt, wird man nicht mehr in der Wertung
geführt/Disqualifikation)
Auf der letzten Laufrunde konnte ich nochmal all meine Kräfte mobilisieren und das Tempo
sogar etwas erhöhen, fühlte mich wieder besser als noch in den Runden zuvor,
Gesamtzeit Marathon: 4:16:09 Stunden, damit sehr zufrieden, super Laufgefühl zum Schluss
gehabt und vorab mit einer Zeit von 4:30 Stunden gerechnet,
Konnte nicht zuletzt auch wegen meiner Endbeschleunigung beim Lauf insgesamt noch
unter 13 Stunden bleiben:
Gesamtzeit Ironman: 12:52:19 Stunden.
Im Ziel fielen dann vom Moderator die magischen Worte „Malena Dietel, you are an
IRONMAN!“
Es war ein absolut überwältigendes Gefühl, kurz nach Zieleinlauf konnte ich die
Freudentränen nicht mehr zurückhalten, ich konnte nicht glauben, diese Herausforderung
geschafft zu haben und mich im Ziel noch so fit zu fühlen!
Danach: Der erwartetet heftigste Muskelkater meines Lebens blieb erstaunlicherweise aus.
Ich fühlte mich den Tag danach muskulär fast besser als nach einem gelaufenen Marathon.
Mein absolutes Highlight: mein grandioser SUPPORT
Mein mitangereistes etwa 20-köpfiges Supportteam, das aus meiner wunderbaren Familie
und ganz tollen Freunden bestand, ist besonders erwähnenswert!
Sie haben für mich an der Strecke einfach alles gegeben (Support-Shirts, Plakat, Luftballons
zur besseren Wiedererkennung an der Strecke), sie haben den ganzen langen Tag
kontinuierlich an den Strecken gestanden und mir lautstark zugejubelt, sodass ich bei jeder
Begegnung, ganz egal wie groß in dem Moment der Schmerz war, gar nicht anders konnte,
als einfach nur zu lächeln! Sie haben mir unfassbar viel Kraft gegeben und mich durch
diesen Ironman getragen!
Gleichzeitig wusste ich auch noch, dass viele Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen von
zuhause aus an mich gedacht haben und über die Ironman Tracking App mitfieberten.
Durch meinen grandiosen Support wurde dieser Tag zu etwas ganz Besonderem,
die Erinnerung an dieses wahnsinnige Abenteuer werde ich für immer in meinem Herzen
tragen!
Ich bin nach wie vor einfach nur überwältigt! Ich konnte mir meinen Traum vom Ironman
erfüllen! Ich bin einfach nur unfassbar glücklich und stolz, dass ich den Ironman so finishen
konnte. Es war so ein geiler Tag!!!